Ein Garten aus Liebe zur Natur

Oase für Pflanzen und Insekten, ein Spaziergang durch die Kindheit im Obst- und Naturgarten in Lohnsburg - (c) Gabi Dräger

Verlockend leuchten die roten Johannisbeeren an den Büschen. Das Beste ist, man darf sie pflücken und gleich probieren. Daneben werden die Stachelbeeren getestet, die sind aber noch nicht ganz reif und daher sehr sauer. Aber die Himbeeren, ein paar Büsche weiter, sind reif und schmecken köstlich, sodass man noch mehr ernten muss. Die Weintrauben sind noch ziemlich klein und grün. Die Führung durch den Garten ist wie ein Spaziergang durch die Kindheit. Der Obmann Robert Sinnhuber, der mit den Pflanzen spricht, führt durch den Obst- und Naturgarten bei Lohnsburg. Er erklärt: „Für Kinder ist eine Schaugarten-Besichtigung wichtig, so lernen sie, dass der Saft nicht aus dem Tetrapack kommt.“

Im Jahre 1996 wurde der Obst- und Gartenverein Lohnburg gegründet, um mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung, vergessene heimische Obstsorten, Wild- und Heilkräuter, Beeren und Spalierobst, Feuchtwiese und Biotop zu erhalten. Es gibt im Moment 180 Obstsorten und 106 Obstbäume. Ein Baum kann mehrere Sorten haben, da sie aufgepfropft werden. Es gibt Streuobstwiesen und Spalieranbau. Obst im Spalieranbau ist leichter zu ernten. Im Garten reifen Äpfel, Birnen, Zwetschken, Kirschen und Felsenbirnen, Mittlerweile ist das Gelände auf eine Fläche von 2,2 Hektar angewachsen.

Bei der Gründung des Obst- und Gartenvereins gab es 1996 schon 32 Mitglieder – heute sind es 206 Mitglieder, die alle ehrenamtlich mitarbeiten. Das 2005 gebaute Vereinshaus auf dem Hügel bietet einen beeindruckenden Ausblick auf das Innviertel. Im Jahre 2012 wurde ein Kräutergarten mit 250 Kräuter- und Heilpflanzen angelegt.

Es gibt acht Bienenvölker für die Honigproduktion und zum Bestäuben. Wildbienen finden in den Steinmauern Unterschlupf und helfen bei der Bestäubung. Außerdem gibt es Vogelhäuser, Fledermausnistkästen und Insektenhotels für eine natürliche Schädlingsbekämpfung. Im Garten wird keine Chemie verspritzt, es gibt biologische Schneckenvernichter, das sind Laufenten, die ihre Arbeit machen. Schwalben, Spatzen und verschiedene Singvögel fliegen herum und arbeiten auch mit, denn Schwalben zum Beispiel ernähren sich auch von Blattläusen und Fliegen.  

Das Ziel des Obst- und Gartenbauvereins ist: Gemeinsam erschaffen wir einen Wert für kommende Generationen – uneigennützig, aus Liebe zur Natur! Besucher können jederzeit selbstständig die Anlage erkunden. Bei Voranmeldung werden auch Gruppenführungen angeboten. Außerdem werden Baumschnittkurse, Wildkräuterwanderungen, Pflanzen-Kauf- und Tauschmarkt und Frühschoppen angeboten.

Weiter Informationen
www.obsterlebnisgarten.at - www.innviertel.at - www.innviertel-tourismus.at - www.oberoesterreich.at

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.