„Welcome to Barbados!“

„Woh! I’m going to Barbados, backa to the palm trees...“ – Der 70er-Jahre Hit der britischen Studioband „Typically Tropical“ macht bis heute Sommerlaune. Auch der musikalische Empfang der Calypso-Band, zu deren Rhythmen zwei dunkelhäutige Schönheiten am „Grantley Adams International Airport“ in Bridgetown ihre Hüften schwingen, macht Lust auf Me(h)er. Wir sind eingestimmt und bereit – zum Eintauchen  ins karibische Lebensgefühl!

Seit dem 12. November 2016 bietet Condor, nach Frankfurt, jetzt auch von München Direktflüge nach Bridgetown an, und das darf schon vor dem Abflug gebührend gefeiert werden. Zum Jungfernflug ab München ist hoher Besuch von der Insel eingeflogen. Alvin Jemmott, Chairman Barbados Tourism Marketing, verteilt höchstpersönlich mit Barbados-Honorarkonsulin Regine Sixt die Geburtstagstorte zum Schampus. Vor dem Boarding gibt es ein feierliches Ribbon Cutting, und die Crew begrüßt die Passagiere mit Rosen und Lebkuchenherzen an Board. Das fängt doch schon mal ganz gut an!

50 Jahre Unabhängigkeit
Auch auf Barbados sind die Vorbereitungen für besondere Feierlichkeiten im vollen Gange: Denn in diesem Jahr feiert die nur 430 km2 große östlichste Insel der kleinen Antillen 50 Jahre Unabhängigkeit. Nachdem sich im Jahre 1627 Engländer in Holetown angesiedelt hatten, blieb Barbados bis zu seiner Unabhängigkeit am 30. November 1966 eine britische Kolonie. Seitdem haben sich die Briten und Barbadier eine enge und freundschaftliche Beziehung aufgebaut. Noch heute wird die Insel als Klein-England bezeichnet. Auch das Rechtssystem ist britisch, ebenso das Schulsystem sowie der Linksverkehr.

Die ganze Insel ist in Feierlaune, und die Vorbereitungen auf die große Feier am 30. November laufen bei unserer Ankunft bereits auf Hochtouren. Die Flaggen in der Nationalfarbe marineblau-gelb sind gehisst, und selbst dieVerkehrsinseln sind marineblau-gelb geschmückt. Auch dem royalen Besuch von Prinz Harry, der, als Botschafter der britischen Queen, einen Abstecher auf die Insel macht, wird entgegengefiebert. Ebenso wie dem Besuch von Popstar und Inselikone Rihanna, die anlässlich der Feierlichkeiten die Nationalhymne ihrer Heimatinsel singen und ein Konzert geben wird sowie einen Besuch bei ihrer Familie einplant.

Auf der karibischen Trauminsel erwartet uns eine ereignisreiche Zeit – tropische Temperaturen, paradiesische Strände, kulturelle Highlights, Wassersport und kulinarische Köstlichkeiten der internationalen und traditionellen Bajan Cuisine inklusive.

Nach dem Einchecken im Hotel mit dem wohlklingenden Namen „Bougainvillea Beach Resort“ an der Südküste in Christ Church, bekommen wir, nach unserem ersten Sonnenbad am weißen Sandstrand, am nächsten Tag einen Vorgeschmack auf das vielseitige kulturelle Angebot.

Auf den Spuren von US-Präsident George Washington
Im Rahmen der „Garrison Heritage Tour“ besuchen wir eine der stattlichen historischen Villen der Insel: das „George Washington House“. Hier lebte der erste Präsident der Vereinigten Staaten, George Washington (1732-1799), im Jahre 1751 mit seinem Stiefbruder Lawrence, der im Tropenklima eine Tuberkulose auskurieren sollte. Heutzutage kann man hier bei einem „Dinner with George“ eine Zeitreise zurück in das Barbados des 18. Jahrhunderts machen, mit bis zu 29 Gästen an der einstigen Präsidenten-Tafel ein Fünfgänge-Menü genießen und dabei, im authentischen Rahmen, den Geschichten des einstigen US-Präsidenten (dargestellt vom Historiker Dr. Karl Watson) lauschen.

Weltkulturerbe
Wir durchqueren einen der 150 Jahre alten Tunnel unter dem Grundstück, der einst als Fluchtweg des Militärs diente. Eine Mutprobe für Klaustrophobische! Die Wände aus Korallenkalkgestein zeugen noch vom Ursprung der Insel, die im Gegensatz zu den benachbarten Karibikinseln nicht vulkanischen Ursprungs ist, sondern einst aus unterseeischen Riffkalken in die Höhe wuchs. Angrenzend daran die stattliche frühere Festung der britischen Armee, das „Charles Fort“, wo zahlreiche Kanonen zu Land und im Wasser Zeitzeugen der damaligen Verteidigung der Armee am Carlisle Bay darstellen.

Wie die historische Altstadt von Bridgetown, der Hauptstadt von Barbados, gehört auch das Garnisonsgelände zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Insel-Safari Richtung Spektakuläre Atlantikküste
Nach einem stärkenden Gourmet-Mittagessen im „Tapas“ Seafood-Restaurant mit gegrilltem Mahi-mahi „Catch of the Day“ an Süßkartoffelpüree mit Koriander-Dressing und Ananas-Salsa, fantastischer Meerblick inklusive, starten wir, als Kontrastprogramm, unsere lustige Insel-Safaritour. Fahrer Dwayne dreht das Radio auf, und bei lässigen Reggae-Klängen, begleitet von Dwaynes lautstarkem Gesang, geht’s los – im offenen Jeep im Zebralook, Richtung Atlantik-Ostküste. Entlang an farbenfrohen „Chattel houses“ – beweglichen kleinen Holzhäusern, die noch aus der Zeit stammen, als die Wohnhäuser der Plantagenarbeiter von einem Ort zum anderen versetzt werden mussten – verschlafenen Dörfern, scheinbar endlosen Zuckerrohrfeldern, Königspalmenalleen, mit bis zu 30m hohen Exemplaren, und Resten des tropischen Regenwaldes, steuern wir das Surferparadies Bathsheba an. Die riesigen Kalkstein-Findlinge in der Brandungsgischt des Atlantiks zählen zu den meistfotografierten Motiven auf Barbados überhaupt. Aufgrund der hohen, spektakulären Wellen eignet sich für den Badeurlaub auf Barbados jedoch eher die Süd- und Westküste am ruhigen, klaren Karibischen Meer. Naturliebhaber, Sonnenanbeter und Wellenreiter kommen dagegen an der rauen Ostküste voll auf ihre Kosten. Zu den jährlichen Surf-Meisterschaften im November reisen Könner aus aller Welt an.

Heiße Reisen
Nachdem wir am nächsten Tag im eleganten All Inclusive Hotel „Sugar Bay“ am Coconut Court Beach in Bridgetown eingecheckt haben, geht es rasant weiter. Auf der „Bushy Park Barbados“ Vielseitigkeitsrennstrecke dürfen wir auf der Kart- und internationalen Rundstreckenrennbahn bei einem privates Kartrennen aufs Gaspedal drücken. Das heißt, wir treten, im wahrsten Sinne des Wortes, in die Fußstapfen des dreifachen Formel-1-Weltmeisters und Barbados-Fans Lewis Hamilton, der hier schon 2014, zur offiziellen Eröffnungsfeier der Rennstrecke, erstmalig seine Runden gedreht hat und jedes Jahr die Insel, bevorzugt zur spektakulären Karnevalsfeier („Grand Kadooment“), besucht.

Fortsetzung folgt: BARBADOS: Erlebnisse für den Gaumen

Über den Autor*Innen

Anke Sieker

Seit ihrem Studienabschluss im Fach Kommunikationswissenschaften an der LMU München, arbeitete die Journalistin Anke Sieker im Bereich Unterhaltung für verschiedene TV-Produktionsfirmen sowie als Redakteurin bei diversen Printmedien – sowohl als Musik- und Kino-Ressortleitung als auch im Ressort Aktuelles & Society.

Mit ihren Reise-Reportagen verbindet die heutige freie Autorin eine besondere Leidenschaft, denn, um es mit den Worten des deutschen Lyrikers Christian Friedrich Hebbel auszudrücken: „Eine Reise ist ein Trunk aus der Quelle des Lebens“.