Streuobstwiesen in Bayern

Streuobstwiesen – erhalten die Natur und die Produkte sind biologisch und schmecken hervorragend

Streuobstwiesen sind vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften mit hochstämmigen Bäumen, die verstreut in der Landschaft stehen. Sie tragen unterschiedliches Obst wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Quitten oder Walnüsse. Die Streuobstwiesen werden nicht gespritzt und nicht gedüngt – sie sind somit ein Eldorado für Wildkräuter und Blumen. Sie bieten Lebensraum für über 5.000 verschiedene Pflanzen und Tierarten wie Käfer, Wespen, Hummeln, Bienen, Spinnen, Heuschrecken, Unken, Schmetterlinge und Tausendfüßler. Neben Fröschen, Blindschleichen und Eidechsen gehören auch viele Vögel und Fledermäuse dazu.

Anton Kreitmeir vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erklärt, dass geplant ist, im Jahr 2023 etwa 1.000 Streuobstbäume zu pflanzen, um zum Kreislauf der Natur beizutragen. In Bayern gibt es 2.000 verschiedene Obstsorten und knapp 6 Millionen Bäume in Streuobstwiesen.

Streuobstprodukte
Aus dem Obst der Streuobstwiesen werden leckere Produkte hergestellt - zum Beispiel Secco, Saft, Most, Schnäpse, Liköre, Pralinen, Marmelade, Gelee, Dörrobst, Kuchen und Honig.

Wettbewerb
Der Gewinner des „Wettbewerbs für innovative Streuobstnutzung“ ist Kirschan Cords, Geschäftsführer der Main-Streuobst-Bienen eG. Er gewann mit dem Projekt „MainSchmecker“ zum Erhalt und Nutzung der Streuobstwiesen. Den zweiten Platz hat Ernst Grefig, Stadtgärtner der Stadt Burgbernheim, erhalten. Der dritte Platz ging an Franz Hümmer, Hofeigentümer Hutzelhof mit dem Projekt „Am Birnbaum wächst das Welterbe.“

Das Projekt Main-Streuobst-Bienen setzt auf die regionale Imkerei für den Erhalt der Kulturlandschaft. Die Bienen sichern die Bestäubung der Streuobstblüten und liefern auch noch schmackhaften Honig. Die aus den Früchten der Streuobstwiesen hergestellten Säfte sind biologisch und haben einen hervorragenden Geschmack.

Stadt Burgbernheim im Landkreis Neustadt an der Aisch ist mit zirka 30.000 Obstbäumen eine der größten und schönsten zusammenhängenden Streuobstgebiete in Europa. Als Gegenstück zur Fränkischen Bratwurst hat Burgbernheim einen Apfelbeißer, eine knackige Wurst mit Apfel hergestellt, die wunderbar schmeckt. Burgbernheim bietet Schlemmerwanderungen im Frühjahr und Herbst an. Zum Start der Wanderung gibt es einen Prosecco mit einem fruchtigem Zusatz, ein Mittagessen mit Nachtisch und zum Abschluss einen Schnaps. Natürlich sind alles Produkte aus den Streuobstwiesen.

Unter Hutzeln aus Fatschenbrunn in Franken versteht man getrocknete Birnen. Früher waren sie ein Notvorrat, heute dagegen sind sie eine Delikatesse und schmecken am besten zu Käse. Sie sind auch eine wichtige Zutat für Lebkuchen und werden noch im Hutzelbrot, Kuchen und Müsli verarbeitet. Die getrockneten Birnen werden auch modern für junge Leute als äthiopische Sambusa interpretiert.

Weitere Informationen zum Projekt, Regionen, Herstellern und Produkten
Pomme200, Streuobst blüht, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Main Schmecker, Pölz Fruchtsäfte, Echt Brombachseer, Einheimischer - Streuobst Mittelfranken-West, Oro-Saft, Edelbrennerei Haas, Nachhaltige Landwirtschaft am Ammersee, Hesselberger, Schlaraffenburger, Biostreuobsthof Stöckl, Slowfood Deutschland, Hutzeln, Pointner Edelbrände, Streuobstregion Burgbernheim

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.