Eataly in der Schrannenhalle – Dolce Vita in München

Eataly Schrannenhalle München Ambiente Italien (c) Jörg Bornmann

„Buon Giorno“, wird man am Eingang des italienischen Gourmettempels freundlich begrüßt. Die erste Filiale des Eataly wurde Ende 2015 in der Schrannenhalle in München eröffnet. Der Standort passt, denn München ist sowieso die nördlichste Stadt Italiens. Wer die schönen Dinge des Lebens liebt, der muss ins Eataly gehen. Zuerst betritt man den Verkaufsbereich, hier werden gleich links Italienische Schokoladen und Konfekt von Domori und Nougat von Antica Torronerria angeboten. An einem Tisch darf man gleich das köstliche Nougat probieren.

Dann folgen Regale mit einer immens großen Auswahl an Olivenöl, Balsamico, verschiedene Tomaten-, Pesto- und Pasta-Soßen. Ja, die Auswahl ist gigantisch, es ist schwer sich zu entscheiden. Regale voll mit Spaghetti und Nudeln aller Arten werden in einer unglaublichen Fülle angeboten. Es gibt mehr als 50 verschiedene Pasta-Sorten. Wenn man dann dem Duft folgt, steht man an der „Paneteria“, dem Brotverkaufsstand. Hier kann man ein Brot aus Sauerteig mit Oliven probieren. Wer Hunger hat kann gleich ein frisches Brot mit Proscuitto, Salami oder Käse bestellen. Ein Focaccia frisch aus dem Ofen als Snack zwischendurch verführt ungemein. In der Macelleria, der Metzgerei, wird Fleisch angeboten, Kalbs- und Lammkotelett sind gerade im Angebot. Bei „Salumi und Formaggi“ verführen Salami, Parmaschinken, Prociutto und Mortadella. Auch das Käseangebot ist groß, da gibt es verschiedene Sorten von Parmigiano Reggiano, Pecorino, Büffel-Mozarella und natürlich Gorgonzola.

Bei Eataly in der Schrannenhalle gibt es allein 16 verschiedene Restaurants und Stände. Auf einer Fläche von 4600 Quadratmeter werden italienische Köstlichkeiten angeboten. Die Devise im Eataly ist überzeugend: es soll ein geselliger Ort sein, in dem man qualitativ hochwertige italienische Produkte, Speisen und Getränke kaufen, essen und auch noch etwas über sie lernen kann. Die hohe Halle stützen verzierte historische Säulen aus Eisen. Große Industrielampen setzten Akzente in der hellen Licht durchfluteten Halle. Der Geräuschpegel ist erstaunlich niedrig durch die gewaltige Höhe.

In der Bar „La Piazza“ kann man für einen einen Aperol-Spritz einen Stopp einlegen. Die Weinkarte enthält viele offene Weine. Hier können auch Trüffel verkostet werden, die speziell von Urbani Tartufi ausgewählt werden. Dieser weltweit führende Anbieter schickt seine speziell trainierten Hunde durch die Berghänge, um die besten Trüffel zu finden – und das bereits seit 163 Jahren.

In der „La Insalateria“ werden Suppen und Salate je nach Saison angeboten. Im „Rossopomodoro“, dem Pizza- und Pasta Restaurant werden Pizzen und Pasta aus ausgewählten Rohstoffen in neapolitanischer Tradition hergestellt. Kartoffel-Gnocchi, Melanzane mit Parmesan oder Kürbiscremesuppe mit Gorgonzola sollte man probieren. Alles wird selbstverständlich mit kaltgepressten Olivenöl hergestellt.

Im Restaurant „La Carne“ mit Bedienung, ist die Atmosphäre lässig. In den offenen Showküchen werden alle Speisen vor Ort frisch zubereitet. Christina, die Bedienung aus Sardinien, lebt schon seit 16 Jahren in München und berät gerne bei der Auswahl eines Gerichts. Als Vorspeise gibt es Minireiskroketten und Gemüsebällchen und dazu wird frisches mit Brot auf Sauerteigbasis gereicht. Das Tartar mit Büffel-Mozzarella und das klassische Tagliata, das sind dünne Rinderlendenscheiben, die mit Bratkartoffeln, Feldsalat und Speck serviert werden. Das Rindfleisch kommt vom Piemonter Rind und schmeckt hervorragend.

„Gelateria Venchi“

Italien ohne Eis ist unvorstellbar, das Gelato gehört zur italienischen Lebensphilosophie. Das Eis im Eataly ist von der Edelmarke Venchi und wird aus natürlichen Zutaten hergestellt: frische Milch und Sahne, ausgewählte Obstsorten, Zucker, Eier, echte Piemonteser Haselnüsse und natürlich Venchi-Schokolade. Das Eis sieht nicht künstlich aus, es hat eine zarte natürliche Farbe und schmeckt ungemein cremig.

„Nutella Café“

Am Nutella-Stand werden mit der bekannten Nuss-Nougat-Creme Kinderträume wahr. Da gibt es Crêpes, Kuchen oder einfach nur eine Scheibe Brot mit viel Nutella drauf, ganz wie in der Kindheit.

„Mare e Monti“

Lucio Pompili, der Avantgardist unter den Köchen, schwingt im Restaurant Adriatico Mar e Monti und in der Lobsteria Crudo e Cotto das Zepter. Die Küche ist ein perfekter Mix aus Bergen und Meer. Lucio Pompili kombiniert einerseits den Fischreichtum der italienischen Adria mit den bodenständigen Gerichten aus den Bergen. Das Ergebnis sind unverfälschte Aromen, ganz italienisch.

Das Untergeschoss – mit Softdrinks, Wein, Schokolade und Showküche

Im Untergeschoss ist die Softdrink-, Bier-, Wein- und Schokoladen-Abteilung. Italienische Softdrinks, das sind Erfrischungsgetränke und Fruchtsäfte ohne Farb- und Konservierungsstoffe, und nur die besten Sorten italienischen Wassers werden angeboten. Und dann kommen die Schokoladen von Venchi, schon allein das Wort Venchi schmilzt auf der Zunge. Diese Schokoladenfabrik kann auf eine mehr als hundertjährige Tradition zurückblicken, sie wurde 1878 von Silviano Venchi in Turin gegründet. Heute werden mehr als 350 Schokoladenspezialitäten hergestellt. Dazu gehören die kräftigen Extra-Bitter-Schokoladen bis hin zur milden delikaten Milchschokolade und gefüllte Schokoladen. Besondere Leckerbissen sind die mit Haselnüssen aus dem Piemont gefüllten Schokoladen und feines Nougat. Nicht zu vergessen sind die wundervollen Pralinen. Einen edlen Barolo, Amarone oder einen offenen Barbera, das Angebot an italienischen Weinen ist riesengroß. Bierliebhaber können sich ihre Wünsche mit dem Qualitätsbier von Baladin und Birra del Borgo erfüllen. Im Untergeschoss finden das ganze Jahr über Koch- und Ernährungskurse statt. Es gibt vormittags Kurse für Kinder und nachmittags auch Kurse für Rentner. Außerdem gibt es klassische italienische Kochkurse für Jedermann sowie Bier- und Weinverkostungen.

Das Illy Café und die süßen Verführungen

Zum Abschluss gibt es noch einen starken Espresso von Illy, der aus neun verschiedenen Arabicasorten hergestellt wird. Die Crema ist perfekt und der Geschmack mit einem typisch italienischen vollmundigen Aroma. Ganz nebenbei kann man sich zum Espresso noch von einem Nachtisch verführen lassen. Da gibt es Panacotta und Tiramisu in Miniportionen, so versäumt man nichts und das ist gut für die Figur. Die Croissant mit Schoko oder Vanillefüllung sind wunderbar. Die Pralinen von Venchi sind die Verführung schlechthin, wer kann da schon widerstehen?

Der Besuch im Eataly, ist wie ein Kurzurlaub in Italien. Die vielen italienischen Besucher, die italienische Sprache, die man überall hört und die verführerischen Gerüche verstärken das Gefühl.

Wie alles begann

Nach fünf Jahren Vorbereitung wurde 2007 in Turin der erste Eataly eröffnet. Inzwischen gibt es 18 Eataly Filialen in Italien. Weltweit sind schon in Japan, New York, Chicago, Dubai, Istanbul, San Paolo und Seoul Eatalys eröffnet worden. Für die nächsten Jahre sind weitere Eröffnungen in Italien, Dänemark, Großbritannien, Nordamerika, Kanada und Russland geplant. Die Schrannenhalle wurde 1853 als Getreidehalle erbaut. Sie war die erste Eisenkonstruktion in München und galt mit ihrer Glas- und Eisen-Architektur als Meisterwerk. Nachdem die Großmarkthalle ihr bald den Rang abgelaufen hat, fiel die Schrannenhalle in einen Dornröschenschlaf. Nachdem sie durch einen Brand teilweise zerstört wurde, wurde die Halle von 2003 bis 2005 wiederaufgebaut. Vergeblich versuchten zehn Jahre verschiedene Nutzer die Halle mit ihren Angeboten zu beleben.

Alex Sallustio ist der Executive Chef im Eataly

Alex Sallustio wurde 1988 in der Region Molise in Italien geboren. Nach seiner Ausbildung zum Küchenchef und Food und Beverage Manager am Istituto Alberghiero di Villa Santa Maria in Chieti in den Abruzzen, beginnt er zu reisen. Seine erste Station ist das Gourmet-Restaurant „Gabriele“ im 5-Sterne-Hotel Adlon Kempinski in Berlin. Anschließend kocht er bei Franco Lindura in München, danach geht er als Patissier in das Gourmet-Restaurant „Tubladel“ in St. Ulrich im Grödnertal. 2010 unternimmt er alleine eine ca. dreimonatige Reise durch Südostasien. Dabei besucht er Thailand Malaysia und Singapur. In Australien arbeitet er zunächst als Souschef im hoch dekorierten Fine Dining Restaurant Catalina in Sydney. Schließlich kehrt er nach Europa zurück und zwar wieder in die Dolomiten. Er wird Chefkoch im Boutique Hotel Nives. Er ist ehrgeizig und will sich weiterentwickeln und bewirbt sich im Restaurant St. Hubertus mit dem bekannten Sternekoch Norbert Niederkofler. Von dort ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Executive Chef im Eataly in der Schrannenhalle in München. Unter seiner Leitung arbeiten 40 Köche im Eataly.

Kontakt

Eataly, Viktualienmarkt 15, München, www.eataly.de
Veranstaltungen, events.muenchen@eataly.de
Info, info.muenchen@eataly.de
Kochschule, lascuola.muenchen@eataly.de

Bianchi – italienische Fahrräder

Am Ende der großen Halle im Eataly hat die Edelmarke für Fahrräder „Bianchi“ einen großen Verkaufsraum. Hier wird die gesamte Fahrradpalette, wie Rennräder, MTB, Trekkingräder und E-Bikes angeboten. Zubehör und Fahrradkleidung gehören selbstverständlich auch dazu. Bianchi-Fahrräder sind Kult und gehört auch zum italienischen Lifestyle.

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.