Auswirkung von Klima und Witterung auf den Weinbau

Auch die Winzer solch bekannter Lagen, wie dem Escherndorfer Lump müssen sich der Klimaänderung anpassen - (c) Jörg Bornmann

Deutschland zählt zu den nördlichsten Weinbauländern der Welt. Das hier überhaupt Reben wachsen, verdanken die deutschen Winzer dem warmen Golfstrom, der das Klima Westeuropas begünstigt.

Trotz allem sind die Bedingungen und Witterungen hierzulande nicht mit dem Mittelmeerraum zu vergleichen: Die Sonne scheint weniger lang, die frostfreie Periode ist kürzer und im Sommer regnet es mehr als in den südlichen Weinbaugebieten. Diese Klimafaktoren haben für den Weinbau ganz spezielle Auswirkungen. Natürlich ist nicht jedes Jahr gleich dem anderen. Der Weinbau ist stark abhängig von der Witterung und den klimatischen Bedingungen während des ganzen Jahres. Darum ist es auch leicht nachzuvollziehen, dass die Weine durch jahrgangbedingte Schwankungen in Quantität und Qualität immer wieder variieren.

Die klimatischen Mindestanforderungen der Rebe:

  • 1.300 Stunden Sonnenschein pro Jahr
  • eine Durchschnittstemperatur von mindestens 15° Celsius während der Rebblüte und
  • 18° Celsius während der Vegetationszeit
  • jährliche Niederschläge von mindestens 400 bis 500 mm

Verändert der Klimawandel den Weinbau in Deutschland?

Der Klimawandel stellt die deutschen Winzer in jedem Jahr mit anderen extremen Witterungsbedingungen vor neue Herausforderungen. So fiel beispielsweise 2006 die Eisweinernte wegen des übermäßig milden Klimas aus und 2007 begann die Rebblüte so früh wie noch nie. Insgesamt gesehen profitieren die deutschen Winzer hier am nördlichen Ende des Weltweinbaus jedoch von den gestiegenen Durchschnittstemperaturen der letzten Jahre, sofern sich Ausnahmen wie der trockene Sommer in 2003 nicht regelmäßig einstellen. Die Gefahr, dass die spätreifen Rebsorten nicht die optimale Reife erlange, besteht schon lange nicht mehr. Mit ihren traditionellen Rebsorten sind die deutschen Erzeuger damit auch für die nähere Zukunft noch gut aufgestellt.

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.