Genusstipps für die Kapregion in Südafrika

Blick auf die Waterfront in Kapstadt - (c) Eva-Maria Mayring

 

 

Stellenbosch
In Stellenbosch, nach Kapstadt die zweit älteste Stadt in Südafrika, gegründet 1679, stehen noch heute historische Gebäude im barocken, kapholländischen Stil. Sie verleihen dem Mekka des südafrikanischen Weinlandes eine ganz besondere Note.

Da Stellenbosch mit der längsten Weinstraße der Welt insgesamt 157 Weingüter und 21 Weinrouten besitzt, entscheiden wir uns für Delheim, wo die charmante Managerin Nora Sperling-Thiel das traditionsreiche Weingut leitet. Nach 20 Jahren der Kultivierung des Anbaus werden heute erstklassige Rotweine, wie der Pinotage und Shiraz geerntet. Der Sauvignon Blanc und Chardonnay stehen international ganz oben auf den Verkaufslisten. „Zweimal im Jahr bin ich auf Tour durch Europa und da erfahre ich, was bei den Kunden ankommt“, sagt die zweifache Mutter und Ehefrau. Die geschäftstüchtige Winzerin möchte vor allem neue gastronomische Konzepte nach vorne bringen. „Für die jungen Damen gibt es jetzt die Cup Cake Verkostung. Statt Käse oder Oliven reichen wir Muffins, dazu passt perfekt unser Roséwein. Wer dann im lauschigen Weingarten z.B. ein frisches Fischfilet oder ein zartes Springbocksteak genießen möchte, der folgt ebenfalls dem kreativen Konzept von Nora, kulinarischen Genuss, in angenehmen Ambiente mit Delheim Weinen charmant zu kombinieren. So hat Nora immer wieder neue Ideen und wird dabei tatkräftig unterstützt von der Familie und ihren 25 Mitarbeitern.

"The Bakery" heißt die Bäckerei des Weingutes Jordan (www.jordanwines.com). Angelockt vom verführerischen Duft selbstgebackenen Hefekuchens, Quiche oder Schokotorten kann man im lauschigen Park picknicken oder eines der feinen Gerichte aus der Speisekarte wählen und sich an den gedeckten Tisch setzen.

Bei einer Tour mit dem Land Rover durch die Weinberge überraschen spektakuläre Ausblicke auf den Tafelberg, Stellenbosch Kloof und Bottelary Hills und über die hügelige Rebenlandschaft. Das 146 Hektar umfassende Terrain wurde 1982 von dem Schuhfabrikaten Ted Jordan erworben und wird nun von der nächsten Generation gehegt und gepflegt. "Die Rebflächen richten sich nach vier Himmelsrichtungen", erklärt Thea, die Marketingleiterin. Der Höhenunterschied reicht von 10 m auf 410 m. Das und die vielfältigen Minerale sind eine wunderbare Voraussetzung für charaktervolle Geschmacksnuancen.

Babylonstoren
Nur knappe 60 km von Kapstadt entfernt in einer felsigen Wüstenregion liegt das Farmhotel Babylonstoren (www.babylonstoren.com), das im Stil einer alten Farm nachgebaut wurde.
Wie ein magischer Ort liegt das Anwesen mit seinen grünen Gartenanlagen in bunter Blütenpracht. Gewächshäuser, Bäckerei, Charcuterie, Molkerei und Weinkeller sind eine perfekte Kombination und ergänzen sich zum produktiven Ganzen.
Fantasievolle Biorezepte, köstliche Salate, Gemüse und schmackhafte Fleisch-, Fisch-, und Vegangerichte beweisen die qualitätvolle Herstellung und Zubereitung. Wer sich hier einquartiert, wird mit einem vollen Wellnessprogramm verwöhnt und findet fern ab vom Lärm der Stadt Ruhe zum Relaxen.

Lanzerac
Das stilvolle Hotel Lanzerac (www.lanzeracwines.co.za) mit 300jähriger Geschichte lädt eher zum Träumen ein.
Denn in der antike Umgebung mit großem offenem Kamin, Bibliothek und gemütlichen Sofas da schmeckt der Aperitiv vor dem Dinner besonders gut. Zudem zählt Lanzerac auch zu den Spitzenweingütern, was man bei Verkostungen sehr wohl feststellen kann. Savignon Blanc, Chardonnay und der Pinotage sind besonders beliebt und harmonieren hervorragend zur Springbocklende und Shiitake Pilzen.

Kapstadt
In Kapstadt, der sogenannten Mother City, da zeigt sich Südafrika in den schillernsten Farben. An der Victoria & Albert Waterfront reihen sich Shopping Malls, Restaurants, Kneipen dicht an dicht. Es wird getanzt, gesungen und Besucher aus der ganzen Welt genießen die lockere, fröhliche Atmosphäre, während die vier Friedensnobelpreisträger, John Luthuli, Desmond Tutu, Frederik Willem de Klerk und Nelson Mandela, in Bronze gegossen an die schweren Zeiten der Apartheid erinnern.
Sogar dem berühmten Herzchirurgen Christiaan Barnard ist im „Herzmuseum“ des Groote Schuur Hospitals eine Ausstellung gewidmet.
Rund um die Sundowner Zeit wird es im Hafenviertel etwas ruhiger und wir beobachten, wie eine dicke Wolkendecke den 52 km langen, 16 km und 1087 km hohen Tafelberg aus Quarzsandstein wie ein Daunenbett umhüllt. Die Kapstädter sagen dann, die Tafel sei gedeckt.

Und im  "Den Anker" an der Waterfront treffen die ersten Gäste ein, um bei einem Glas Pinotage den Untergang der Sonne zu genießen.

Doch dann wird es Zeit für eine Stunde Whisky-Verkostung in der "Bascule Bar" (www.capegrace.com) des Cape Grace Hotels an der Waterfront. Hier lagert die größte Whisky-Sammlung in der südlichen Hemisphäre. Das Sortiment umfasst mehr als 500 Sorten (Single Malts und Blends) aus Schottland, Irland, USA und Kanada. Mit etwas Schokolade, Roquefort oder Lachs als Snacks zwischendurch wird der Geschmack für die erlesenen Tropfen sensibilisiert. Nyika Wellington, der Whisky Sommelier, wählt die Sorten und offeriert sie dann den Gästen. "Wir haben sogar einen 50 Jahre alten Glenfiddich", so Wellington, den Anne, die Barmanagerin stolz präsentiert und dafür eigens aus einer verschlossenen Vitrine holt. Von 10.00 bis 23.00 Uhr geöffnet.

Am Wochenende ist der Harbour Market in Haut Bay, Stadtteil von Kapstadt, ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Hier herrscht ein buntes Durcheinander und eifrig wird von gegrillt, Riesentapas und Wraps frisch zubereitet und zu heißen Rhythmen wird Wein- und Bier angeboten.

Wer eher die hippen Lokale bevorzugt, der wird sicher in der Kloof Street fündig. Ein Aperitif in der Gin Bar "Mother's Ruin" (219 Bree St. Cape Town) ist schon mal ein guter Einstieg. Tom kennt sich perfekt aus mit den 140 Gin Sorten und auch seine Cocktails mit allerlei Kräutern sind perfekt.

Das "Kloof Street House" (30 Kloof St. Gardens, Cape Town) ist eine imposante Dinneradresse. Ob im dschungelartigen Garten oder in den viktorianisch gestylten Innenräumen, die kreative Küche vermag mit köstlichen Kombinationen den Gast zu überraschen. Bei Straußenfilet mit Gorgonzola oder Hühnchen mit Mint Cous Cous wirkt die extravagante Umgebung noch reizvoller.

Das "Black Sheep Restaurant" (www.blacksheeprestaurant.co.za) ist trendig mit sehr guter Küche. Frische Zutaten, leckere Dressings, feines Lamm, Beefburger oder Thunfisch macht Appetit.

 

Über den Autor*Innen

Eva-Maria Mayring

Nach dem Studium der Kunstgeschichte arbeitete die Münchnerin als Redakteurin bei der Passauer Neuen Presse und Münchner Merkur. Seit 2000 schreibt die inzwischen freie Journalistin vor allem für die Reiseseiten in Magazinen und Zeitungen. Besonders großen Spaß macht es ihr, für ausgefallene Geschichten in fremden Ländern zu recherchieren und dabei auch deren kulinarischen Köstlichkeiten kennenzulernen. Egal ob Bayern, Kärnten oder Canada Natur, Kunst und Genuss stehen ganz oben auf ihrer Liste. Und nach ihrem Studienjahr in Edinburgh hat sie ihre Liebe für Großbritannien entdeckt.